Woran du eine:n gute:n Meditationslehrer:in erkennst; und warum du nicht blind mit jedem meditieren solltest.

Das Leben ist viel zu kurz, um mit einem schlechten Meditationslehrer:in zu meditieren. Hat auch schon Johann Wolfgang von Goethe gesagt. Zugegeben, er hat es eigentlich über “Wein” gesagt, aber passt einfach zu gut.

Meditation fordert uns auf in die Tiefen unseres wahren Selbst zu schauen. Ein guter Meditationslehrer, oder wenn du möchtest ein:e gute:r spirituelle:r Lehrer:in ist dabei die halbe Miete. Wie du sie findest, erfährst du hier.

 

Meditationslehrer:in ist kein geschützter Beruf

Dazu kommen wir gleich, das wichtigste zu erst. Yoga- & und Meditationslehrer:in ist kein geschützter Beruf. Das heisst jeder, der möchte, kann sich Yoga- & Meditationslehrer:in nennen.

Meditationslehrer ist ein nicht geschützter Beruf, wie viele andere Berufe auch

Bitte nicht gleich skeptisch werden, zum Vergleich eine kleine, nicht vollständige Liste von Berufsbezeichnungen, die in Deutschland auch nicht geschützt sind: Biologe, Ethnologe, Betriebswirt, Techniker und einige mehr.

Nicht geschützt, heisst also nicht, dass die Personen keine entsprechende Ausbildung genossen haben, genau das gilt es eben zu erforschen und herauszufinden. Es heisst, nur dass wir bei den ungeschützten Berufen ein bisschen mehr darauf achten müssen.

Denn gerade bei Meditation spielt die “Lineage”, also die Tradition und das Wissen, was von Lehrer zu Lehrer weitergegeben wurde eine wichtige Rolle, da wir es eben genau dieser Wissenvermittlung verdanken, wie wir heute Yoga und Meditation praktizieren.

Worauf kannst du also achten?

 

Dein erster Eindruck ist wichtig

Wie meine Oma schon immer gesagt hat, für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance, oder so ähnlich.

Dein Bauchgefühl zählt. Es ist wichtig, dass dir der Mensch von dem du etwas lernen möchtest auf den ersten Blick sympathisch erscheint. Dabei geht es nicht darum, ob der/ die Meditationslehrer:in das passende und neuste Meditations-Outfit trägt (was auch immer so genau ein Meditations-Outfit eigentlich ist), sondern, dass sie dir ein gutes Gefühl vermitteln.

Wenn du das erste Mal in eine Klasse gehst, besonders offline, nimmt der Lehrende dich wahr? Fragt er/sie ob du das erste Mal da bist, erkundigt er/ sie sich über körperliche oder mentale Leiden, die wichtig zu wissen sind, damit er/sie den Unterricht ggf. anpassen kann oder ein besonderes Auge auf dich hat.

Stell dir vor du kommst mit einem gebrochenen Bein (ich weiß, nicht so schön, aber du wirst merken worauf ich hinaus möchte), bietet er/sie dir einen Stuhl an oder lässt er/ sie dich einfach in der Ecke stehen? Es klingt so banal, aber glaub mir, ich habe in meinen 20 Jahren Erfahrung einiges gesehen.

Also, wie ist dein Gefühl zum Lehrenden? Räsoniert etwas mit dir, dann mach weiter, wenn du an dem Punkt dich schon abwendest, hilft nur eins — NEXT.

Welche Ausbildung hat dein:e Meditationslehrer:in

Für Yoga und Meditation gibt es in Deutschland aber auch international einige Verbände und Vereine, die für eine gewisse Qualität stehen. In Deutschland sind das u.a BDY/EYU, BYV (Yoga Vidya), KRI (Kundalini Research Institute), 3HO (Kundalini), Yoga Alliance (AYA, RYT, RYS) oder IYVD (Iyengar).

Es gibt aber auch einige individuelle Yoga- und Meditationslehrende, die auch ohne Zugehörigkeit zu einem bestimmten Verband exzellenten Unterricht anbieten.

Um so wichtiger, dass du dich bei deine:m Lehrer:in informierst wo er oder sie sein/ihre Ausbildung gemacht haben. Von wem haben sie gelernt, wer sind ihre lieblings Lehrenden und wo oder bei wem, nehmen sie auch selber noch regelmäßig Unterricht?

Wenn du Freunde und Bekannte hast die gerade eine Ausbildung zum Meditationslehrer machen, frage unbedingt nach ihren Erfahrungen? Bei wem machen sie diese Ausbildung, was sind ihre Erfahrungen?

Solltest du auf deine Fragen keine nachvollziehbaren Antworten bekommen, kannst du skeptisch werden.

Meditationslehrer:in, Schüler:in oder beides?

Mal abgesehen vom ersten Eindruck und von der Ausbildung, wie steht es um die eigene Praxis und vor allem die Weiterbildung deines zukünftigen Meditationslehrenden?

Meditation ist ein weites Feld und im Zweifel werden wir immer wieder neue Tiefen und Untiefen entdecken, in die wir tauchen können. Und genau das, macht eine:n gute:n Lehrer:in aus — die Motivation und das Interesse an der eigenen Fortbildung.

Meditation ist Selbsttransformation, wir befinden und also in einem ständigen Veränderungsprozess und mit dieser Veränderung, ändert sich oft nicht nur die eigene Praxis, sondern auch die Interessen.

Meditation heißt nicht nur verschiedene Arten von Meditation anleiten zu können, es geht eben so um das Verständnis der Philosophie von Yoga und Meditation, das eintauchen in die Weisheiten der alten Schriften, die Quellen aus denen die Praxis überliefert wurde, die Übersetzung in unsere Welt, ohne dabei die alten Weisheiten und Quellen aussterben zu lassen oder nicht mehr zu benennen und noch einiges mehr.

Du siehst, es ist eine Lebensaufgabe. Zumindest dann, wenn wir uns ernsthaft mit Meditation auseinander setzten möchten.

Ein weiterer Punkt also, auf den du bei deiner Wahl zum neuen lieblings Meditationslehrenden achten kannst!

 
Kriterien für einen guten Meditationslehrer
 
 

Meditation und das Ego

Das Ego, also das Festhalten an bestimmten Ideen, möchten wir eigentlich in der Meditation überkommen. Wenn wir es schaffen, das Ego “sterben” zu lassen, finden wir die Erleuchtung. Und doch begegnet uns das Ego in der spirituellen Szene öfter als uns lieb ist.

Anstatt sich vom Ego leiten zu lassen und sich für den einzige wahren Meditationslehrenden zu halten, sollte dein:e Lehrer:in eher folgende Eigenschaften besitzen:

  1. Er oder sie, redet nicht schlecht über andere Meditationslehrende oder versucht dich gar davon abzubringen, bei anderen Menschen Unterricht zu nehmen

  2. ist bedingungslos ehrlich zu dir!

  3. versucht dich nicht an ihn oder sie zu binden. Er/sie lässt dir totale Freiheit dich und deine Praxis selber zu erkunden. Er oder sie hält dich nicht fest, wenn du andere Lehrende ausprobieren möchtest. Ihr bleibt stetig im Fluss.

  4. nimmt dir niemals Entscheidungen ab oder sagt dir, was du zu tun oder zu lassen hast. Selbst dann nicht, wenn du die Entscheidung selber so schwer findest, dass du sie lieber nicht treffen möchtest. Er oder sie wird dich immer wieder zu dir und deiner inneren Entscheidungskraft zurück führen, damit du dich Entscheidung treffen kannst, die für dich richtig ist.

  5. unterrichtet undogmatisch und ohne Anspruch darauf, die einzige Wahrheit zu verbreiten, denn er/sie weiß, dass es so viele Wahrheiten, wie Menschen auf diesem Planeten gibt und das es darum geht offen für alles zu bleiben und nicht verschlossen auf das eine zu pochen.

  6. hat Mitgefühl für dich, für andere und für sich selber.

Wo kannst du deine: Meditationslehrer:in finden

Überall! Lass dir Empfehlungen geben von Menschen in deiner Umgebung, die ihren lieblings Meditationslehrenden bereits gefunden haben. Melde dich zu einem Meditationskurs in einem Studio in deiner Nähe an. Ganz modern, kannst du natürlich auch nach einem online Meditationskurs recherchieren.

Tatsächlich macht meditieren online sehr viel Sinn. Die positiven Effekte von Meditation spürst du am besten, wenn du täglich meditierst. Doch kaum jemand möchte jeden Tag extra für 20 Minuten Meditation in ein Studio laufen. Online meditieren hat den Vorteil, dass du direkt dort üben kannst, wo du auch täglich üben möchtest — zu Hause in deinen eigenen vier Wänden.

Frage deinen Yogalehrenden, ob er/ sie dir jemanden empfehlen kann. Sollten alle Stricke reißen, kannst du natürlich gern meinen 4 Wochen Meditationskurs besuchen, wir starten im September mit einer neuen Edition.

Oder du schaust dich hier um:

Liste mit Meditationslehrenden

  • Solltest du in Berlin wohnen und dich für den Buddhismus interessieren, kannst du das Buddhistische Zentrum Berlin ausprobieren. Hier gibt es immer wieder Events und Veranstaltungen an denen du teilnehmen kannst.

  • In München und Berlin findest du das Sivananda Yoga Vedanta Zentrum. Hier kannst du Yoga und/oder Mediation sowohl online als auch im Studio praktzieren.

  • In Berlin gibt es außerdem den Advaita Vedanta Ashram. Hier kannst du dich auch jederzeit melden, wenn du diese Tradition näher kennenlernen möchtest.

Fazit

Wie in der Meditation auch trägst du die Antwort bereits in dir und du wirst intuitiv sehr schnell spüren welche Person für dich richtig ist und mit welchem Meditationslehrer zu am meisten räsonierst.

Aber es kann nie schaden ein paar Kriterien im Hinterkopf zu haben, die dir helfen Verstand und Intuition in Einklang zu bringen.

Lass dich also nicht aus dem Konzept bringen, vertrau dir und deiner inneren Stimme und vor allem lass dir Zeit verschiedene Meditationsarten und Meditationslehrer auszuprobieren. Online und Offline. Dann kannst du entscheiden, was für dich am besten ist!



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Warum die Welt mehr Meditationslehrer:innen braucht

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10 Mythen über Meditation und warum wir endlich mit ihnen aufräumen müssen